Handelnd lernt der Mensch denken
(J. Piaget)
David spricht fliessend Französisch, hat aber noch nie mit Pinsel und Farbe gemalt. Laura weiss alles über Thermik, hat aber noch nie eigene Papierflieger gefaltet. Reto löst mathematische Gleichungen im Eiltempo, hat aber noch nie einen Knopf angenäht.
In den Lehrplänen und Leitbildern der Schulen werden zwar alle Fachbereiche gleich gewichtet, in den Stundentafeln sieht dies aber anders aus. Die Umsetzung einer «ganzheitlichen Bildung» gelingt zu wenig.
Der Fachbereich Gestaltung soll inhaltlich gestärkt und bildungspolitisch stärker positioniert werden.
- Lernen heisst «be-greifen» und geschieht über alle Sinne.
- Gestalterisches Tun vernetzt Kopf, Herz und Hand.
- Handwerkliches Tun fördert Konzentration, Genauigkeit und Durchhaltewillen.
- Gestalterisches Tun unterstützt bessere Leistungen in anderen Fachbereichen.
Die Lehrpersonen für Gestaltung haben gemeinsame Ziele:
- Einhalten qualitativer und quantitativer Standards für die gestalterischen Fächer in Schule, Ausbildung, Berufswelt und Weiterbildung.
- Vermitteln von gestalterischen und handwerklichen Kompetenzen in Ausbildung, Beruf und für individuelle Ansprüche.
- Angemessene Bildungsanteile (Stundendotation, Ausbildung, Forschung?)
- Nachhaltige Anerkennung des Fachbereichs Gestaltung (z. B. Promotion, Unterrichtsräume, Material, Lehrmittel, Löhne, …).
Eine möglichst grosse und gemeinsam auftretende Lobby kann:
- den Abbau in der gestalterischen Bildung öffentlich thematisieren.
- die fachspezifischen Anliegen in der bildungspolitischen Diskussion um Wahrnehmung und Werthaltung effizient und kompetent einbringen.
- Bildungspolitiker/innen anhalten, traditionelle und moderne Gestaltungstechniken als kulturrelevante Ausbildungsinhalte wahrzunehmen und zu fördern.